Wohnraum

Bezahlbarer Wohnraum ist das Thema der Zeit. Was kann die Stadt hier tun?

Bezahlbarer Wohnraum ist das Thema der Zeit. Doch was heißt bezahlbar? Das hat noch lange nichts mit der altbekannten Sozialwohnung zu tun. Bezahlbarer Wohnraum orientiert sich am Mietspiegel. Es wird ein beispielsweise ein Bereich leicht darunter festgelegt, der dann als „bezahlbar“ gilt. In der Praxis hilft das nur bedingt. In unserer Region orientieren sich die Mieten daran, was die Beschäftigten der Global Player Daimler, Bosch & Co zu zahlen in der Lage sind.

Was bleibt ist ein großes Vakuum auf dem Wohnungsmarkt. Menschen, die unser Stadtleben lebenswert, sicher und vielfältig machen, müssen aus der Peripherie anreisen, da sie hier keinen Wohnraum finden. Irgendwann ist der Preis der Anreise zu hoch, und die Stadtgesellschaft wird nur noch aus Ingenieuren, Rentnern und Managern bestehen. 

Wo kaufen wir dann unsere Brötchen? Fahren wir zum Haare schneiden aufs Land? Essen wir in vollautomatischen Restaurants?

Wohnraum muss also nicht nur theoretisch bezahlbar werden, sondern auch dem Lohnniveau mancher Branchen entsprechen, zumindest bis das Lohnniveau ein gerechteres wird. Zunächst unterstützt S:ALZ die städtische Vorgabe, dass in Neubaugebieten 25% klassischer „bezahlbarer“ Wohnraum geschaffen wird. Wirklich helfen wird das vermutlich nicht. Besser wird es, wenn die Stadt selbst Wohnraum schafft und auch in eigener Hand vergibt. Das zieht einen großen Verwaltungsaufwand nach sich, Personal muss eingestellt werden, ein Aufsichtsgremium gegründet.
Interkommunale Aktivität könnte hier vereinfachend wirken, haben doch alle Kommunen im Speckgürtel Stuttgarts das gleiche Problem. Warum also nicht eine gemeinsame Lösung finden?