Bildung
Bitte nicht stehen bleiben.
Leonberg ist Schulstandort. Neben dem Makel, dass wir nicht die Chance auf ein G9-Gymnasium ergriffen haben, gibt es hier nicht viel zu mäkeln. Sanierungen und Erweiterungen sind in den Jahreshaushalten allgegenwärtig, von den Kindergärten bis zum Gymnasium. Natürlich wäre manches früher wünschenswert, aber die Substanz ist gut. Aktuell stützt S:ALZ die Entwicklung zum Kinder-Campus im Ezach, Sophie-Scholl-Schule und die Kindergärten wachsen zu einer Lebenseinheit mit Mensa zusammen. Das ist die Hardware-Seite.
Die Software ist allerdings nur punktuell in ordentlichem Zustand. Nicht nur weil sich die nun schon legendäre Digitalisierung über die Maßen zieht und man als Außenstehender nicht so recht zu erfassen vermag, woran das liegt. Gründe werden genannt, belegt, und doch nicht nur ernst genommen. Man müsste tiefer einsteigen und S:ALZ wird das tun. Auch die Software im übertragenen Sinn, also der Unterricht, weist eine nach unten gerichtete Gesundheitskurve auf. Lehrermangel als Schlagwort ist dabei nicht alles.
Es mangelt auch an einer früher zugegeben weniger nötig erscheinenden, nun aber geforderten Kompetenz: der Sozialkompetenz. Nicht nur weil Schüler aus unterschiedlichsten Kulturkreisen aufeinandertreffen, auch weil Eltern zusehends weniger in der Lage sind, ihren Erziehungsauftrag zur Gänze zu erfüllen. Nicht aus Unfähigkeit. Sondern wegen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Um das Leben zu finanzieren sind Doppelverdiener die geforderte Regel, Thema Wohnraum, als Beispiel. So müssen vermehrt Ganztagsschulen und Kitas den Erziehungsauftrag mit annehmen.
Zum Glück verfügt Leonberg auch über eine aktive Vereinslandschaft, in der wie selbstverständlich ein großer Teil dieser Arbeit geleistet wird. Wenn Schulen nun aber auch religiös divergente Gruppenbildung durch getrennte Unterrichtseinheiten weiter befördern, ist dies der falsche Weg. Im Gegenteil muss ein gemeinschaftlicher Werteunterricht, der die Religionen neutral nebeneinander stellt, zur Basis einer künftigen Gesellschaft werden. Separation um die eigenen Schäfchen beisammen zu halten ist zu kurzsichtig.
Bürgerbeteiligung
Hier geht der Trend zur Klickmich-Demokratie. So billig kommen Sie mit uns nicht davon. Bürgerbeteiligung braucht Zeit und Anspruch um Wert zu haben. Trends zu folgen ist leicht und bequem, aber hier nicht Zukunft.
Zusammenleben
Die Welt wird kleiner. In Leonberg leben auch wegen der beruflichen Chancen viele Kulturen zusammen. Es ist wichtig, dass wir für ein verständiges Miteinander klare Regeln definieren um die Vielfalt positiv zu spüren.
Freizeit
Leonberg ist leider teuer. Aber auch gut. Jedenfalls besser, als die bekannten Nörgler postulieren. Mit Kino, Altstadt, Vereinen und Veranstaltungen sind wir sehr lebenswert. Für die Zukunft gibt es dennoch Aufgaben.
Verkehr
Das Spannungsfeld zwischen lebendiger Stadt mit gewünschtem aber stadtverträglichem Ziel- und Quellverkehr und überlaufender Autobahn ist komplex. Da führt eine Seilbahn in die Zeitung aber nicht in die Zukunft.
Jugend
Die Jugend muss gewonnen werden. Aber wofür eigentlich? Wir finden: für das gemein-schaftliche Stadtleben und zur selbstständ-igen, frischen Zukunftsgestaltung. Ein Ansatz wie das gelingen kann, ist recht einfach.
Wohnraum
Bezahlbarer Wohnraum ist das Thema der Zeit. Was kann die Stadt hier tun? Wir unterstützen die Strategie in Neubaugebieten 25% Wohnungen „bezahlbar“ zu halten. Ein Wort, das der Konkretisierung bedarf.